Author: Susanna Steimer Miller

Abnehmen nach der Geburt

Nach einer Geburt die überflüssigen Pfunde loszuwerden ist gar nicht so einfach. Wie es ein bisschen leichter geht, erklärt Marianne Botta Diener im Interview. Warum ist es völlig normal, dass die Waage nach einer Geburt mehr anzeigt als vor der Schwangerschaft? Nach den ersten drei Schwangerschaftsmonaten haben die meisten Frauen mehr Appetit. Oft lässt die Disziplin bei der Ernährung in der Schwangerschaft nach, weil man ja ohnehin zunehmen wird. Viele Schwangere essen mit Genuss und mehr als sonst. Der Körper der Frau speichert ein paar Kilo Fett um Bauch und Hüften als Reserve für die Stillzeit. Für unsere Urahnen war das sehr hilfreich, weil sie nicht wussten, wann wieder eine Hungersnot kommen würde. Dank der Fettpolster war die Ernährung des Babys auch in schwierigen Zeiten gesichert. Im Zeitalter des Nahrungsüberflusses ist dieser Mechanismus natürlich sehr heimtückisch. Viele Hollywood-Stars sind nach einer Geburt im Nu wieder schlank. Wie lange dauert es bei Normalsterblichen? In der Regel braucht eine Frau nach der Geburt neun bis zwölf Monate, um wieder wie früher auszusehen. Mit jedem Kind wird es …

Wissenswertes zum Wochenbett

Über Schwangerschaft und Geburt informieren sich werdende Mütter meist sehr ausführlich. Über das, was sie im Wochenbett erwartet, wissen vor allem Erstgebärende weniger gut Bescheid. Hier das Wichtigste in Kürze. Dammschnitt/Dammriss Ein Dammschnitt oder Dammriss wird nach der Geburt unter Lokalanästhesie mit einem Faden ein- bis dreischichtig genäht. Der Faden löst sich nach einigen Tagen von selbst auf. Geburtsverletzungen bereiten vielen Frauen in den ersten Tagen bis Wochen nach der Geburt Schmerzen beim Sitzen, Gehen oder Wasserlassen. In der Regel heilt sowohl ein Dammschnitt als auch ein Dammriss gut. Um das Infektionsrisiko möglichst zu reduzieren, empfiehlt die Hebamme Anna Heldstab Indermaur aus Berneck eine sorgfältige Intimpflege nach jedem WC-Besuch. «Am besten verwendet man zur Reinigung eine Spülflasche mit warmem Wasser und wenig Ringelblumentinktur, die übrigens auch zur Nabelpflege verwendet werden kann», rät die Fachfrau. Liegt ein Hämatom (Bluterguss) im Vaginalbereich vor, hilft Kühlen des Damms (z.B. mit einem Coldpack, mit in ein Tuch eingewickelten Eiswürfeln oder mit kalten Kompressen aus Quark mit Lavendelessenz). Ein spezielles Kissen erleichtert in der ersten Zeit nach der Geburt das …

Schutz vor sexuellem Missbrauch: Die wichtigsten Tipps

Sexuelle Ausbeutung in der Kindheit kann ein Leben lang traumatisieren. Was Eltern darüber wissen müssen, erklärt Xenia Schlegel, Leiterin Geschäftsstelle von Kinderschutz Schweiz, im Interview. Von wem werden Kinder sexuell missbraucht? Täter und Täterinnen stammen meist aus der Familie oder dem nahen Umfeld der Familie. Häufig geniessen sie das volle Vertrauen der Eltern. In über 95% der Fälle werden die Übergriffe von Männern verübt. Bei innerfamiliärer Gewalt an Mädchen ist in rund 80% der Fälle der Vater oder Stiefvater der Täter. Trotzdem fürchten sich viele Eltern vor einem fremden Täter. Ja, das ist so. Tatsache ist aber, dass es äusserst selten vorkommt, dass Fremdtäter ein Kind zum Beispiel auf dem Weg zum Kindergarten abpassen, um es zu missbrauchen. Eher kann es sein, dass ein potenzieller Täter über einen längeren Zeitraum versucht, eine Vertrauensbeziehung zum Kind aufzubauen. Deshalb ist es wichtig, dass sich das Kind seinen Eltern von klein auf anvertrauen und regelmässig mit ihnen über seinen Alltag sprechen kann. Die alte Warnung, dass Kinder keinesfalls mit fremden Personen mitgehen sollten, gilt auch heute noch. Dabei …

Flecken ade

Rüeblispuren auf dem Lieblingspulli, Grasflecken auf der Latzhose und Bananenbrei auf dem weissen Body – spätestens wenn Babys Beikost essen und mobil werden, sind Tipps zur Fleckenbekämpfung Gold wert. Dass Babys und Kleinkinder kleckern, ist ganz normal. Die ganz Kleinen lieben es, im Rüebli- oder Apfelbrei rumzumanschen. Die etwas Grösseren springen mit Freude in jede Pfütze und können Dreck nicht widerstehen. Diese Erfahrungen sind für Babys und Kleinkinder spannend und sollten nicht unterbunden werden. Flecken gehören zur Entwicklung und entstehen beim Entdecken der Welt. Die kleinen Helfer Um nicht zu viel Energie in die Entfernung von Flecken jeglicher Art zu investieren, sind grosse Lätze mit Ärmeln für die Mahlzeiten, Regenhosen für draussen und Malschürzen für die kreativen Momente unverzichtbare Utensilien, die in keinem Haushalt mit Babys und Kleinkindern fehlen sollten. Im Alltag soll das Kind Kleider tragen, die schmutzig werden dürfen. Spätestens nach den ersten Rüeblispuren auf der schönen Bluse oder der Seidenkrawatte werden die Eltern realisieren, dass für sie praktische Kleidung für den Familienalltag ebenfalls sinnvoll ist. Nützlich ist auch ein altes Herrenhemd, das …

Il lutto nei bambini

Wie Kinder trauern

Kinder werden von klein auf mit dem Tod konfrontiert, sei es, weil ein geliebtes Haustier stirbt, sie beim Spielen im Freien einer toten Maus begegnen oder weil jemand aus der Familie stirbt. In den ersten drei Lebensjahren sind Kinder nicht in der Lage, die Endgültigkeit des Todes zu begreifen. Auch vier- bis fünfjährige Kinder haben mit dieser Vorstellung noch Mühe und stellen sich den Tod oft als eine Art reduziertes Leben vor. Die meisten Kinder haben jedoch bereits in diesem Alter ein grosses Bedürfnis, mehr über den Tod zu erfahren. Tod nicht tabuisieren Mit einem kleinen Kind über den Tod zu sprechen fällt den meisten Eltern nicht so leicht. Silvia Schenk, ausgebildete Sterbebegleiterin und Kursleiterin zum Thema «Kinder und Tod» am Marie-Meierhofer-Institut für das Kind in Zürich, rät den Eltern davon ab, einen Todesfall in der Familie oder im Freundeskreis zu verheimlichen, um das Kind zu schonen. «Kinder spüren, wenn die Mutter oder der Vater traurig ist. Erklären die Eltern ihrem Kind den Grund für ihre Trauer nicht, fühlt es sich womöglich für die Trauer …

Kinder leben im Augenblick

In den ersten Lebensjahren haben Kinder noch kein Zeitverständnis. Sekunde, Minute, Stunde oder Tag sind für sie nichtssagende Begriffe. Mit Aussagen wie «In fünf Minuten essen wir» oder «Morgen gehen wir in den Zoo» kann ein Kind in seinen ersten drei Lebensjahren noch nichts anfangen. Erst zwischen dem dritten und dem fünften Lebensjahr entsteht ein gewisses Verständnis für die Zeit. «Dieses basale Zeitverständnis hat mit den metrischen Zeitbegriffen aber noch nichts zu tun», erklärt Oskar Jenni, Leiter der Abteilung Entwicklungspädiatrie am Kinderspital in Zürich. Erst im Schulalter kann sich ein Kind vorstellen, wie lange eine bestimmte Zeiteinheit dauert. Zeit verstehen Bis zum vierten Lebensjahr sind Kinder noch nicht in der Lage, ihre Bedürfnisse hintanzustellen. Ihre eigenen Wünsche stehen im Zentrum. Sie können sich nicht in ihr Gegenüber versetzen und dessen Absichten verstehen. «Mit vier Jahren entwickelt das Kind eine Fremdwahrnehmung, die es ihm erlaubt, sich in die Gedanken von anderen hineinzuversetzen und seine eigenen Bedürfnisse zurückzustellen», sagt Oskar Jenni. Diese Entwicklungsschritte gehen mit der Entwicklung des Zeitverständnisses einher. Im Gegensatz zu einem zwei- oder dreijährigen …

Wie Impfungen wirken

Impfungen gehören zu den effektivsten Schutzmassnahmen in der Medizin. Wie sie wirken, erklärt der Impfexperte Ulrich Heininger im Interview mit «Baby&Kleinkind». Herr Heininger, wie muss man sich die Wirkungsweise von Impfungen vorstellen? Eine Impfung ahmt die natürliche Infektion nach, ohne dass dabei ein Preis in Form von mit der Krankheit zusammenhängenden Komplikationen bezahlt werden muss. Der grosse Unterschied zwischen dem Impfen und dem Durchmachen der Krankheit liegt darin, dass bei einer Impfung entweder der komplette Erreger oder Bestandteile des unschädlich gemachten Krankheitserregers verabreicht werden. Kommt das Immunsystem später mit dem Erreger in Kontakt, erkennt es ihn wieder und kann ihn erfolgreich abwehren. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt, Babys bereits im Alter von zwei Monaten zu impfen. Weshalb so früh? Während der Schwangerschaft wird das Immunsystem des Babys aufgebaut und unterstützt, indem zum Beispiel Abwehrstoffe der Mutter durch die Plazenta und die Nabelschnur zum Kind gelangen. Bei der Geburt hat das Baby den maximalen Immunschutz erreicht. Dieser lässt jedoch in den ersten Lebensmonaten nach. Zwischen dem dritten Lebensmonat und der Vollendung des ersten Lebensjahrs sinkt er …

Wenn das Baby spät sprechen lernt

Wie verschieden Babys sind, zeigt sich deutlich an der Sprachentwicklung. Die meisten Kinder beginnen um den ersten Geburtstag herum zu sprechen, ein paar wenige auch schon mit acht Monaten, andere erst mit dreissig Monaten. Rund 15% der Kinder in der Schweiz gehören zu den Spätsprechern, das heisst, dass sie mit zwei Jahren weniger als fünfzig Wörter (inkl. Lautmalereien) sprechen und noch keine Zweiwortkombinationen bilden. Ein Kleinkind, das lange nicht oder nur wenig spricht, kann seine Eltern verunsichern. «Ein spätes Einsetzen der Wörter muss nicht unbedingt ein Zeichen für eine zu langsame oder ungewöhnliche Sprachentwicklung beim Kind sein», beruhigt Hilda Geissmann, Logopädin in Zürich, «etwa die Hälfte der Spätsprecher holt den Entwicklungsrückstand bis zum dritten Geburtstag auf.» Machen sich die Eltern Sorgen, sollten sie jedoch eine Fachperson beiziehen. Sprache im Alltag erleben Ein Kind lernt sprechen, indem es Gegenstände mit dem Mund oder den Händen befühlt und verschiedene Handlungen ausprobiert. Daraus entwickelt sich dann ein inneres Bild, und das Kind realisiert, dass sich Wörter auf konkrete Handlungen und Gegenstände beziehen. Es kann über diese Dinge sprechen, …

Kinder brauchen Rituale

Rituale strukturieren den Alltag und geben Kindern Sicherheit und Geborgenheit. Unter Ritualen versteht man bestimmte Verhaltensweisen, die nach einem festgelegten Schema und klaren Regeln ablaufen und uns aufgrund der Wiederholung immer vertrauter werden. Häufig vollziehen Eltern Rituale unbewusst oder übernehmen sie einfach aus ihrer Kindheit. Rituale geben dem Kind von klein auf Halt: Ob das Weckritual am Morgen, der Tischspruch beim Mittagessen oder das Zubettgeh-Ritual – das Kind kann sich darauf verlassen, dass diese Elemente des Alltags es immer begleiten. Gerade Kinder, die sich zeitlich schlecht orientieren können, profitieren von einem Leitfaden für den Tag und finden sich damit besser zurecht. Rituale helfen Kindern auch in Krisenzeiten. Wenn sich ein Kind verletzt hat, macht ein «Heile, heile Segen» den Schmerz gleich viel erträglicher. Am Morgen helfen Rituale dabei, das Kind rechtzeitig aus dem Haus zu bringen. Ein Übergangsritual erleichtert den Eintritt in eine neue Phase, das kann zum Beispiel ein kleines Abschiedsritual in der Kindertagesstätte, der Spielgruppe oder im Kindergarten sein. Machtkämpfe mit dem Kind ade Rituale tragen zur Beschränkung der Diskussionen am Esstisch bei. …

Warum Schreien nervt

Weinen ist für einen Säugling die einzige Möglichkeit zur verbalen Kommunikation. Wenn ein Baby weint, heisst das nicht unbedingt, dass ihm etwas fehlt. Ein schreiendes Baby kann seine Eltern an psychische und physische Grenzen führen, die für sie ganz neu sind. Die Mütterberaterin Manuela Meyer-Mäder dazu: «Erwachsene setzen Weinen meist mit Schmerzen gleich. Eltern wollen für ihr Kind das Beste und versuchen deshalb häufig, einen medizinischen Grund für das Schreien zu finden. Ein solcher liegt aber nur selten vor.» Für die Eltern ist es eine grosse Herausforderung, mit dem Schreien ihres Kindes umgehen zu lernen, es auszuhalten und zu akzeptieren, dass ein Baby auch ohne ersichtlichen Grund weinen kann. In den ersten zwei, drei Monaten nach der Geburt muss ein Kind sehr viel lernen, macht grosse Entwicklungsschritte und wird mit diversen Reizen konfrontiert, so dass es vor allem in den Abendstunden öfter weint. Bis zu zweieinhalb Stunden pro Tag sind völlig normal. Wenn es den Eltern nicht gelingt, ihr Baby zu beruhigen, sind sie verunsichert, verängstigt oder gar frustriert. Ein schreiendes Baby belastet auch die …

Verbrühungen und Verbrennungen behandeln

Clemens Schiestl, Leiter des Zentrums für brandverletzte Kinder, Universitäts-Kinderspital Zürich, erklärt, wie man Verbrühungen Verbrennungen behandeln muss. Warum können Verbrennungen und Verbrühungen gerade bei kleinen Kindern gravierende Auswirkungen haben? Je kleiner ein Kind ist, desto dünner ist seine Haut und desto schneller wird diese zum Beispiel durch heisses Wasser bis in tiefe Schichten verletzt. Eine Verbrühung mit 70 Grad heissem Wasser kann bei einem Erwachsenen ohne Narben abheilen, bei einem einjährigen Kind hinterlässt es schon nach einem Kontakt von ein bis zwei Millisekunden eine Narbe. Was sollen Eltern bei kleineren Verbrühungen und Verbrennungen behandeln? Damit die Wärmeentwicklung in der Tiefe möglichst schnell gestoppt wird, muss die betroffene Stelle sofort gekühlt werden. 10–15 Minuten mit 20 Grad warmem Wasser reichen aus. Kühler sollte das Wasser nicht sein, denn das Kind darf sich auf keinen Fall unterkühlen. Das Kühlen muss unverzüglich geschehen, also erst kühlen und dann den Notarzt rufen, wenn man allein ist. Cremen, Zahnpasta, Mehl oder Öle gehören nicht in eine Brandwunde. Auf keinen Fall sollten Eltern Brandblasen aufstechen. Wann muss ein Kind sofort zum Notarzt? …

Kinder vor Verbrennungen und Verbrühungen schützen

Eine Studie aus Schweden hat gezeigt, dass Kinder von 0 bis 4 Jahren und Menschen ab 85 Jahren am häufigsten wegen Verbrühungen im Spital behandelt werden müssen. Kleine Kinder können die Gefahren, die von heissem Wasser oder Fett, einer heissen Herdplatte oder von offenem Feuer ausgehen, nicht einschätzen. Die Tatsache, dass sich Babys und Kleinkinder besonders häufig verbrühen oder verbrennen, hängt mit ihrer Entwicklung zusammen. Lernt ein Baby sich fortzubewegen, kommt es mit allerlei Dingen in seiner Umgebung in Kontakt. Es hält sich überall fest und stützt sich ab. Auch wenn es zum Beispiel mit der heissen Tür eines Schwedenofens in Kontakt kommt, ist es nicht in der Lage, seine Hand sofort zurückzuziehen. Laut Christian Scherer, Leiter Erziehung bei der Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu, passieren die meisten Verbrühungs- und Verbrennungsunfälle mit kleinen Kindern in der Küche und im Bad. Die Hauptgefahren Am häufigsten verbrühen sich Kinder mit heissem Wasser, das durch die Kleidung in die Haut dringt. Durch die Wärmeentwicklung in der Tiefe wird das Gewebe geschädigt. Manchmal sieht man den endgültigen Schaden erst nach …

Trinkt unser Kind genug?

Diese Frage verunsichert viele Eltern in den ersten Lebensjahren ihres Kindes. Im folgenden Interview gibt Prof. Kurt Baerlocher, Spezialist für Kinderernährung, Tipps rund ums Trinken. Wie viel sollte ein Baby in den ersten Lebensmonaten trinken? In den ersten vier bis sechs Lebensmonaten deckt die Milchmenge auch den Wasserbedarf. Muttermilch und Säuglingsanfangsnahrung enthalten etwa 87% Wasser. Der Wasserbedarf wird auf 130 ml/kg Körpergewicht (KG) geschätzt, was einer Milchmenge von 150 ml/kg KG entspricht (Streubreite 130–180 ml). Die Milchmenge sollte einen Liter pro Tag nicht überschreiten. Ich empfehle Eltern, das Trinkverhalten des Kindes gut zu beobachten und nicht zu versuchen, ihr Kind nach einem starren Schema zu ernähren. Die Trinkmenge kann bei den einzelnen Mahlzeiten unterschiedlich sein, die Tagesmenge bleibt aber meist die gleiche. Wann sollten Eltern ihrem Baby Wasser oder ungesüssten Tee verabreichen? Ein gestilltes Kind braucht in den ersten sechs Lebensmonaten kein Wasser oder ungesüssten Tee, ausser es sei medizinisch indiziert oder ausnahmsweise bei sehr hohen Temperaturen im Sommer. Bei Flaschenkindern, die sich nachts melden, empfehle ich in der Regel, ungesüssten Tee zu verabreichen, um …

Die wichtigsten Stilltipps

Stillen hat viele Vorteile, doch nicht immer klappt es damit auf Anhieb. Die folgenden Tipps können helfen, damit Stillen für Mutter und Kind zu einer positiven Erfahrung wird. Stillen ist in unserer Kultur nicht mehr eine Frage der Intuition. Sowohl die Mutter als auch das Neugeborene müssen lernen, wie Stillen geht. Am Anfang gibt es oft Stolpersteine. Brigitte Benkert, Stillberaterin IBCLC am Kantonsspital Baden, erachtet es für sehr wichtig, dass sich Mütter nicht aufs Stillen versteifen und sich am Anfang von einer Fachfrau unterstützen lassen. «Gerade nach einer schwierigen Geburt müssen sich Mutter und Kind erholen können. Stress wirkt sich nämlich hinderlich auf die Milchbildung aus», sagt Brigitte Benkert. «Paaren, die ihr erstes Kind erwarten, rate ich, mit dem Versand der Geburtsanzeigen etwas abzuwarten und im Spital nur dann Besuch zu empfangen, wenn man auch wirklich dazu bereit ist.» Im Wochenbett müssen sich Mutter und Kind erst finden. Einmal zu Hause, soll die Frau nicht den Anspruch an sich stellen, neben einer guten Mutter auch noch eine perfekte Hausfrau und Partnerin zu sein. Wenn das …

So werden Kinder nicht dick

In der Schweiz bringt jedes fünfte Kind zwischen sechs und zwölf Jahren zu viel auf die Waage. Wer als Kleinkind schon dick ist, hat ein hohes Risiko, auch im Erwachsenenalter mit Übergewicht kämpfen zu müssen. Hier ein paar Tipps, wie Eltern die Weichen gleich zu Anfang richtigstellen können. Übergewicht kann zu erheblichen gesundheitlichen Problemen sowie zu psychischen und sozialen Schwierigkeiten führen. Heute leiden immer mehr Kinder an Krankheiten wie Diabetes des Typus II, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Gelenkerkrankungen. Übergewichtige Kinder sind weniger beweglich, ihre Koordination, die Ausdauer und die Leistungsfähigkeit sind eingeschränkt. Stillen bietet einen gewissen Schutz vor Übergewicht Übergewicht lässt sich vorbeugen – am besten schon während der Schwangerschaft. Die Prägung des Essverhaltens findet bereits im Mutterleib statt. Je vielfältiger sich die werdende Mutter ernährt, desto mehr Geschmacksrichtungen sind dem Kind bereits bei der Geburt vertraut. Es wird später offener sein für eine Vielfalt an Lebensmitteln. Auch stillende Mütter sollten auf eine ausgewogene und vielseitige Ernährung achten. Je nachdem, was die Mutter gegessen hat, schmeckt die Muttermilch anders. Gestillte Kinder laufen im Allgemeinen weniger Gefahr, …

Krippe, Spielgruppe oder Tagesmutter: So fühlt sich das Kind wohl

Kinder profitieren von der Betreuung in einer Kindertagesstätte, einer Spielgruppe oder durch eine Tagesmutter ungemein. Sie lernen von anderen Kindern und entwickeln soziale und sprachliche Fähigkeiten umfassender als Kinder, die seltener Kontakt zu Gleichaltrigen haben. Um den Übergang zur familienergänzenden Betreuung zu erleichtern und zum Wohl des Kindes zu gestalten, gilt es jedoch einiges zu beachten. So verschieden Kleinkinder auch sind, eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind auf ihre Eltern als Anlaufstelle angewiesen, um bei ihnen auftanken und sich Sicherheit holen zu können. Wird ein Kleinkind familienergänzend betreut, übernimmt die Erzieherin, Spielgruppenleiterin oder Tagesmutter die Rolle einer weiteren Bezugsperson. Kathy Egli, Psychologin und Ausbildnerin von Kleinkinderzieherinnen in Zürich, weiss, wie wichtig die Erfahrungen bei der ersten Trennung von den Hauptbezugspersonen für ein Kind sind: «Für Babys und Kleinstkinder ist der Übergang an und für sich kein Problem, sondern das Wie ist ausschlaggebend. Geglückte Übergänge sind bereichernde Trennungserfahrungen für das weitere Leben.» Eingewöhnung ist ein Muss Damit sich das Kind in seiner neuen Umgebung wohlfühlen kann, ist eine sorgfältige, von den Eltern begleitete Eingewöhnung das …

Kochen mit Kindern

Marianne Botta Diener, Ernährungswissenschafterin und Buchautorin, lässt ihre Kinder von klein auf mitkochen. Weshalb, erzählt sie im folgenden Interview. Sie sind Mutter von acht Kindern. Warum integrieren Sie Ihre Kinder beim Kochen? Dafür sprechen viele Gründe. Gemeinsam zu kochen macht Kindern Spass und fördert die Bindung zu den Eltern. Kochen die Eltern allein, wenden sie sich dem Kochherd oder dem Kühlschrank zu. Tun sie es mit ihrem Kind, geben sie sich auch mit ihm ab. Für Kinder ist es spannend, zu beobachten, wie etwas entsteht. Schon die Kleinsten geniessen es, wenn sie bei wichtigen Alltagsverrichtungen mithelfen dürfen. Das tut ihrem Selbstvertrauen gut. Kochen mit Kleinkindern ist aber auch ganz schön zeitaufwendig. Ja, das ist tatsächlich so. Um mit ihrem Kleinkind zu kochen, brauchen die Eltern eine grosse Portion Geduld und mehr Zeit als sonst. Ich bin aber überzeugt, dass sich dieser Aufwand lohnt. Wenn ein Kind schon von klein auf beim Kochen helfen darf, ist es später in der Lage, die Eltern in der Küche zu entlasten. Es wird als Teenager selbständig eine Mahlzeit zubereiten …

Jetzt sind wir Eltern

Die Geburt des ersten Kindes stellt das Leben der Eltern auf den Kopf. Das Neugeborene erfüllt sie mit Glück – gleichzeitig bringt die neue Situation auch Herausforderungen mit sich. Das erste Kind stellt die Beziehung der meisten Paare auf die Probe. Plötzlich ist alles anders. Vor der Geburt hatte jeder Partner neben der gemeinsam verbrachten Freizeit auch noch Zeit für eigene Interessen. Diese müssen jetzt zurückgestellt werden, und für die Zweisamkeit fehlt ebenfalls die Zeit. «Beide Partner können nicht mehr frei über ihre Zeit verfügen, sondern müssen sich absprechen. Das kann zu Spannungen führen», sagt Josef Jung, Psychotherapeut und Mitglied der Leitung des Instituts für Kinder-, Jugendlichen- und Familientherapie in Luzern. Auch wenn der neue Mitbewohner noch klein ist, brauchen Stubenwagen, Krabbeldecke, Bettchen und Wickeltisch Platz, der oft knapp ist. Wenn sich die Rollen verändern Nach der Geburt des ersten Kindes fehlen der Frau während des Mutterschaftsurlaubs oder bei Aufgabe des Berufs viele Aussenkontakte. Doch auch auf die Männer hat die neue Situation Auswirkungen. «Manche Männer erleben einen ‹Ernährer-Schock›. Plötzlich finden sie sich in der …

Babypflege von Kopf bis Fuss

Wenn Eltern mit ihrem Baby bei der Körperpflege plaudern und mit ihm spielen, wird es dieses tägliche Ritual besonders geniessen. Hautpflege beim Baby Viele Neugeborene haben eine sehr trockene Haut. Das erstaunt nicht, schliesslich haben sie neun Monate im Fruchtwasser verbracht. Manchmal schuppt die Haut, und es können sich kleine Risse bilden. Da hilft nur das Einmassieren eines pflanzlichen Öls oder einer reichhaltigen Babylotion. Die Mütterberaterin Barbara Hertli aus Fribourg empfiehlt zudem: «Ein Augenmerk sollten die Eltern auf die Hautfalten richten. Dort kann es aufgrund von Reibung, Feuchtigkeit und Bakterienansammlungen sehr schnell zu schmerzhaften wunden Stellen kommen.» Besonders anfällig sind die Hautfalten am Hals, in den Achselhöhlen und hinter den Ohren. Hautfalten müssen regelmässig gesäubert, gut abgetrocknet und eingeölt werden. Für das tägliche Waschen des Gesichts, der Hände und Füsse sowie des Intimbereichs reichten warmes Wasser und ein weicher Waschlappen oder ein Gazetüchlein aus. Das Baby baden Barbara Hertli empfiehlt, Babys jeden zweiten Tag zu baden. Dafür verwendet man einen milden Badezusatz für Babys, ein paar Tropfen Mandelöl oder nur Wasser. Vor dem Bad legt …

So lernt das Kind aufräumen

Gerne breiten sich Kleinkinder nicht nur in ihrem Zimmer, sondern auch im Wohnzimmer und in der Küche aus – zum Ärger vieler Eltern. Wie Eltern ihr Kind zum Aufräumen animieren können, erklärt Sarah Zanoni, Erziehungsberaterin und Buchautorin. Wenn Kleinkinder spielen, entsteht schnell eine grosse Unordnung. Warum? Kinder in diesem Alter lieben es, verschiedene Spielsachen und Materialien hervorzuholen, und stören sich überhaupt nicht daran, im Chaos zu spielen. Kleinkinder haben noch keinen Sinn für Ordnung, wie wir Erwachsene sie verstehen. Sie versorgen ihre Kleider nicht oder stellen ihre Zahnbürste nicht ins Glas, kurzum, sie lassen alles dort liegen, wo es gerade hinfällt. Solche Dinge erledigen Kinder nicht von sich aus, sie müssen erst erlernt werden. Weshalb kommt es in Familien immer wieder zu Diskussionen, wenn das Kind nicht aufräumt? Ein wichtiger Grund ist, dass Kleinkinder andere Bedürfnisse haben als Erwachsene: Der Ort, an dem Kinder sich beim Spielen am wohlsten und am sichersten fühlen – zum Beispiel im Wohnzimmer, wo ihre Eltern jederzeit hör- und sichtbar sind –, ist oft derselbe Ort, den Erwachsene zum Vorzeigen …

Wenn die Geburt auf sich warten lässt: Was Wehen auslösen kann

Nur gerade etwa 4% der Babys erblicken das Licht der Welt zum errechneten Geburtstermin. Mehr als ein Drittel der Kinder lässt sich Zeit und wird nach diesem Termin geboren. Naht der errechnete Geburtstermin, können es die meisten Schwangeren kaum erwarten, bis es losgeht. Der Bauch wird zur Last, und die Ungeduld nimmt mit jedem Tag zu. Manche werdenden Mütter machen sich auch Sorgen um ihr Kind. Dr. Markus Hodel, Leitender Arzt der Abteilung Geburtshilfe am Kantonsspital Luzern, beruhigt: «Eine Terminüberschreitung per se ist noch kein Grund zur Sorge, wenn man weiss, dass es dem Kind gut geht.» Studien haben gezeigt, dass das geringe Risiko, dass das Kind im Mutterleib erkrankt, etwa sieben Tage nach dem errechneten Termin leicht steigt. Ab 14 Tagen nach dem Termin spricht man von Übertragen, und Komplikationen sind eher wahrscheinlich. Engmaschige Kontrollen Wird der angenommene Geburtstermin überschritten, empfiehlt Dr. Markus Hodel häufigere Kontrollen, um die Reservekapazität des Mutterkuchens einzuschätzen. «An der Frauenklinik am Kantonsspital Luzern untersuchen wir die Schwangeren in der Regel am Termin und dann 5, 7, 9, 11 und …

Schwangerschaftsbeschwerden: die wichtigsten Tipps

Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit, trotzdem kann sie von Beschwerden begleitet sein. Beschwerden treten vor allem im ersten und im letzten Drittel der Schwangerschaft auf. Zu Beginn der Schwangerschaft muss sich der Organismus der Frau auf die Schwangerschaft einstellen, im letzten Trimester wird das wachsende Kind zu einer Belastung für ihren Körper. Viele Beschwerden lassen sich lindern, wenn man die folgenden, von der Hebamme Anna Heldstab Indermaur aus Berneck zusammengestellten Tipps befolgt. Wenn dies keine Besserung bringt, können die Hebamme oder der Arzt weiterhelfen. Schwangerschaftsübelkeit und Erbrechen Schwangere, die an Übelkeit leiden, sollten Stützstrümpfe tragen. Durch den Druck auf die Venen kann keine Flüssigkeit im Körper versacken und wird der Blutdruck stabilisiert. Gegen Übelkeit können zudem Akupunktur, Scheiben von frischem Ingwer oder Pfefferminztee (warm, kalt oder in Eisstückchen gefroren) helfen. Frauen, die in der Frühschwangerschaft an starker Übelkeit leiden, sollten versuchsweise alle Vitamin- und Mineralstoffpräparate absetzen, da diese die Beschwerden verschlimmern können. Nach Möglichkeit sollte sich die betroffene Schwangere entlasten (Arbeitsstelle, Haushalt, Kinderbetreuung), denn auch Stress kann die Übelkeit verstärken. Krampfadern und Hämorrhoiden Schwangerschaftshormone erweitern …

Sexualität in den ersten Lebensjahren

Schon Babys sind sexuelle Wesen. Doch ihre Sinnlichkeit unterscheidet sich wesentlich von der Sexualität Erwachsener. Babys geniessen Berührungen und erleben die Welt mit allen Sinnen. Wenn der kleine Sohn beim Wickeln jedoch eine Erektion hat oder die Klitoris der Tochter anschwillt, sind viele Eltern etwas verunsichert. Bruno Wermuth, Sexualpädagoge und -berater aus Bern, erklärt dazu: «Dies sind in erster Linie natürliche Körperreaktionen, die nicht im selben Sinn wie bei Erwachsenen sexuell motiviert sind.» Babys macht es Spass, ihren Körper zu entdecken – dazu gehören auch die Geschlechtsteile. Deshalb sollten sie immer wieder die Möglichkeit haben, auch mal nackt zu strampeln. «Wenn das Kind seine Geschlechtsteile erkundet, sind Kommentare wie ‹Pfui!› für eine gesunde Sexualentwicklung nicht förderlich», weiss der Sexualpädagoge. Er empfiehlt den Eltern zudem, beim Waschen oder Wickeln die Geschlechtsteile ihres Kindes von klein auf zu benennen, genauso wie andere Körperteile auch. Am Anfang sind kindliche Begriffe in Ordnung. Mit der Zeit soll das Kind weitere Begriffe und Bezeichnungen für die einzelnen Teile der Sexualorgane kennenlernen. Gerade bei Mädchen sei das wichtig, so der Fachmann, …

Frühe Förderung

Frühe Förderung von Kindern

Heute ist das Angebot an Fördermöglichkeiten für die Kleinsten riesig. Doch was braucht ein Kind in seinen ersten Lebensjahren wirklich? Diese und andere Fragen beantwortet der Entwicklungspädiater und Besteller-Autor Remo Largo im folgenden Interview. Eine der wichtigsten Botschaften in Ihrem Buch «Babyjahre» ist die Feststellung, dass jedes Kind anders ist und sich in seinem eigenen Tempo entwickelt. Wie können Eltern ideale Bedingungen für eine gute Entwicklung im Babyalter schaffen? Die grösste Herausforderung für die Eltern ist wohl, dass sie sich nicht allein von ihren Erwartungen und Ängsten leiten lassen. Sie sollten sich vielmehr bemühen, die Bedürfnisse, die ihr Kind äussert, ernst zu nehmen und adäquat zu befriedigen. Wie viel Nahrung es beispielsweise benötigt, weiss nur das Kind selbst und nicht die Eltern – und schon gar nicht die Nahrungsmittelindustrie mit ihren Angaben auf den Milchpackungen. Alle Eltern wollen für ihr Kind nur das Beste. Wie lernen Kinder eigentlich in den ersten fünf Lebensjahren? In den ersten Lebensjahren lernen Kinder auf zwei Arten. Erstens durch Vorbilder, denen sie Tätigkeiten abgucken und die sie nachahmen. So lernen …