All posts filed under: Elternsein

Armutsfalle Mutterschaft

Frauen haben in Sachen Gleichberechtigung viel erreicht. Doch sie sind auch heute noch häufiger von Armut betroffen als Männer. Bettina Fredrich erklärt, weshalb. Heute sind Mütter vermehrt erwerbstätig und Väter engagieren sich stärker bei der Kinderbetreuung. Warum reduzieren aber im Vergleich zu Vätern immer noch deutlich mehr Mütter ihr Erwerbspensum? Der Entscheid, wer nach der Geburt eines Kindes in welchem Rahmen erwerbstätig bleibt, hängt immer noch wesentlich vom Lohn und somit vom Geschlecht ab. Der im Durchschnitt geringere Lohn von Frauen, die hohen Kitakosten und die steuerliche Benachteiligung von Ehepaaren zwingen viele Paare, die Entscheidung zuungunsten der Frau zu treffen. Viele Mütter reduzieren ihr Erwerbspensum und übernehmen einen Grossteil der unbezahlten Haus- und Betreuungsarbeit, während Väter in der gleichen Lebensphase ihr Erwerbspensum aufstocken. In der Schweiz sind die Rahmenbedingungen nicht auf doppelt verdienende Elternpaare ausgerichtet. Nicht zuletzt hat auch das traditionelle Rollenbild einen ungünstigen Einfluss auf die Situation der Frauen: Mütter, die arbeiten, gelten in manchen Kreisen immer noch als Rabenmütter. Weshalb geben manche Mütter ihre Erwerbstätigkeit nach der Familiengründung auf? Neben den genannten Gründen …

Versicherungen für Familien

Finanzielle Absicherung für Familien

Ein Kind aufzuziehen kostet über die Jahre viel Geld. Wie können Eltern sparen und verhindern, dass sie in eine finanzielle Schieflage geraten? Welche Versicherungen lohnen sich für Familien wirklich? Spätestens in der Schwangerschaft sollten zukünftige Eltern sich mit ihrer finanziellen Situation auseinandersetzen und sich professionell beraten lassen. Ruedi Ursenbacher von u faktor GmbH (www.ufaktor.ch), unabhängiger Berater in Versicherungs- und Vorsorgefragen, empfiehlt Familien, die Themen Sparen und Versichern immer getrennt anzuschauen: «Wer zum Beispiel für die spätere Ausbildung des Kindes sparen will, tut dies am besten bei der Bank und nicht bei einer Versicherung.» Sparen für die Zukunft Lässt es die finanzielle Situation der Familie zu, rät er, per Dauerauftrag jeden Monat einen bestimmten Betrag für das Kind auf die Seite zu legen. Viele Banken bieten heute bereits für kleinere Beträge (z.B. 50 Franken pro Monat) Fondskonten an. Damit wird das Ersparte in breit diversifizierte Anlagefonds investiert. Über einen längeren Zeithorizont werfen diese eine attraktive Rendite ab. «Fondskonten machen langfristig deutlich mehr aus dem Ersparten als ein Sparkonto fürs Kind», weiss Ruedi Ursenbacher. Oft wollen auch …

Kinderwagen kaufen

Tipps für den Kinderwagenkauf

Im Interview informiert Dagmar Drees, worauf Eltern beim Kinderwagenkauf achten sollten. Sie erklärt, warum praktische Modelle nicht immer die beste Wahl sind. Es gibt unzählige Kinderwagenmodelle auf dem Markt. Was ist beim Kinderwagenkauf besonders wichtig? Auch wenn es praktisch erscheinen mag, sollten Eltern keinen Kinderwagen mit abnehmbarem Sitz kaufen, der auch fürs Auto verwendet werden kann, ab. Die Sitzposition ist eine Sackgasse für die Bewegungsentwicklung: Autositze sind für den Transport des Babys im Auto zwingend erforderlich. Sie hemmen aber, dass sich das Baby frei bewegen und motorisch gesund entwickeln kann. Deshalb sollte der Autositz nur für den sicheren Transport im Auto eingesetzt werden. Für den Transport ausserhalb des Autos empfehle ich einen Kinderwagen. Ideal sind Modelle mit einer Wanne, in der das Neugeborene flach liegen, strampeln und auch mal auf der Seite liegen kann. Zentral ist, dass das Kind Blickkontakt zu den Eltern hat, auch wenn es schon im Buggy sitzen kann. Nicht zuletzt ist das Tragen des Babys im Autositz für die Eltern sehr anstrengend. Viele Mütter klagen über Rückenschmerzen. Lieber tragen die Eltern …

Beziehungskrise

Beziehungskrise Kind

Für viele Paare ist ein gemeinsames Kind die Krönung ihrer Liebe. Im Gespräch erklärt Christine Harzheim, was Eltern wissen müssen, damit sie eine Beziehungskrise abwenden können. Warum führt die Familiengründung oft zur Krise? Vor dem ersten Kind unterschätzen Eltern meist, was ein Alltag mit Baby bedeutet. Plötzlich ist da jemand, dessen Bedürfnisse absolute Priorität haben, und zwar rund um die Uhr. Vor allem im ersten Halbjahr bleiben die Bedürfnisse der Eltern auf der Strecke und Atempausen fehlen. Die Eltern sind auf das Glück vorbereitet, aber nicht darauf, wie sie sich fühlen und reagieren, wenn das Kind viel weint und nicht schläft. Weil die meisten Familien heute nicht mehr in eine Grossfamilie eingebettet sind, fehlen diese Informationen und die Unterstützung. Manche frischgebackenen Eltern hoffen, dass ein Kind die kriselnde Beziehung kittet. Wie gross sind die Chancen dafür? Das funktioniert eher nicht. Ein Baby bedeutet neben dem Glück viel Alltagsstress. Ist sonst alles entspannt, überstehen die meisten Eltern diese Zeit unbeschadet. Bestehen aber ungelöste Paarkonflikte, potenziert sich der Stress. Wenn die Eltern dazu noch die Erwartung haben, …

Ferien mit Baby

Ferien mit Baby und Kleinkind

Eine Reise mit kleinen Kindern will gut vorbereitet sein. Manche Eltern wollen die Vorschulzeit nutzen, um mit ihrem Kind eine Fernreise zu unternehmen. Dafür sprechen einige Gründe: Die Familie kann ausserhalb von Schulferienzeit und Hochsaison reisen, von günstigeren Preisen profitieren und längere Zeit unterwegs sein. Babys und Kleinkinder reisen in den ersten zwei Lebensjahren im Flugzeug auf dem Schoss der Eltern fast gratis mit. Ab in die Tropen? Viele Eltern träumen von Palmenstrand und Meer. Doch wie sinnvoll sind Reisen mit kleinen Kindern in exotische Länder? Die Ärztin Christa Relly, die am Zentrum für Reisemedizin der Universität Zürich als Beraterin und am Universitäts-Kinderspital Zürich als Infektiologin tätig ist, äussert sich kritisch dazu: «Von Fernreisen in tropische Länder haben Kinder bis etwa fünf Jahre nicht viel.» Zudem können kleine Kinder Gefahren meist noch nicht erkennen. Dies gelingt ihnen erst ab dem Schulalter. Dann sind sie auch fähig, Regeln zu verstehen, zum Beispiel dass sie kein Leitungswasser trinken, die Finger nicht in den Mund stecken und sich vor dem Essen die Hände waschen sollen. «Entspannender sind Ferien …

Kinderkleider verkaufen

In den ersten Lebensjahren wachsen Kinder sehr schnell aus den Kleidern heraus. Oft sehen Strampler, Röckli und Jeans, die nicht mehr passen, aus wie neu, weil sie nur für kurze Zeit getragen wurden. Doch wohin mit all den Sachen? Tabea Vogel, Fotografin und Mutter zweier kleiner Kinder, erklärt, weshalb ihr Startup Secondklick eine praktische und nachhaltige Option ist, um Kinderkleider weiterzugeben und zu kaufen. Was hat Sie bewogen, den Onlineshop Secondklick zu gründen? Während des Lockdowns habe ich diverse Dokumentarfilme über die Kleiderindustrie gesehen und war entsetzt darüber, welche Verschmutzung bei der Herstellung von Kleidern entsteht, die wir häufig schon nach einer Saison wegwerfen. Oft gelangen dabei bedenkliche Stoffe in Gewässer, und die Arbeitsbedingungen für die Menschen sind meist miserabel. Traurig hat mich auch gemacht, dass viele Kleider, die während des Lockdowns nicht in den Verkauf gekommen waren, im Müll landeten. Deshalb habe ich Secondklick gegründet. Mit meinem einzigartigen Konzept will ich einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Wie funktioniert Secondklick? Secondklick ist ein Online-Laden, in dem man Secondhand-Kleidung verkaufen und kaufen kann. Speziell an unserem …

Mama im Recht

Mama im Recht

Frauen werden im Beruf oft Steine in den Weg gelegt. Die Juristin und Buchautorin Irmtraud Bräunlich Keller erklärt, was sie in der Schwangerschaft über das Arbeitsrecht wissen müssen. Frauen nehmen oft berufliche Nachteile in Kauf, wenn sie Mutter werden. Warum? Viele Mütter wollen Teilzeit arbeiten, was ihre Karrierechancen reduziert. Manche Arbeitgeber haben gegenüber Müttern immer noch Vorurteile. Sie trauen ihnen nicht mehr den vollen Einsatz zu. Deshalb geht Teilzeitarbeit oft mit weniger verantwortungsvollen Positionen einher. Durch die Geburt eines Kindes verschiebt sich aber auch bei vielen Frauen der Fokus. Die Berufstätigkeit verliert für manche an Bedeutung, was legitim ist. Problematisch wird es dann, wenn Frauen wegen ihrer Mutterschaft eindeutig diskriminiert werden, wenn man Schwangere zum Beispiel dazu drängt, selbst zu kündigen, oder wenn die Zusage zu einer Beförderung rückgängig gemacht wird, weil die Frau Mutter wird. Dank dem Gleichstellungsgesetz kann man sich in solchen Fällen wehren. Leider kennen aber viele Mütter ihre Rechte nicht. Was raten Sie Paaren, die planen, eine Familie zu gründen? Sie sollten offen über ihre Wünsche, den Stellenwert der Berufstätigkeit und …

Sicher unterwegs

Sicher unterwegs

In der Schweiz verunfallen jedes Jahr 300 Kinder im Auto. Nur jedes zweite Kind ist richtig gesichert. Eltern sind gesetzlich verpflichtet, ihre Kinder bis 12 Jahre oder 150 cm Körpergrösse im Auto mit einem Kinderrückhaltesystem zu sichern. Ohne Kindersitz ist das Risiko, dass sich ein Kind bei einem Unfall schwer verletzt oder getötet wird, dreimal höher, als wenn es korrekt gesichert ist. Es wird bei einem Unfall durch den Fahrzeuginnenraum geschleudert und prallt ungebremst gegen den Vordersitz, das Armaturenbrett oder die Windschutzscheibe, und das bereits bei geringer Geschwindigkeit. Nicht zuletzt wird ein ungesichertes Kind für Passagiere auf den Vordersitzen zur Gefahr. Jürg Reinhard, Experte für Kindersicherheit beim TCS, sagt dazu: «Kinder müssen zwingend richtig gesichert werden – auch für kurze Strecken.» Eine Babyschale brauchen Eltern bereits, um ihr Neugeborenes im Auto von der Geburtsklinik nach Hause zu transportieren. Faktor Sicherheit Der TCS testet jedes Jahr diverse Kinderrückhaltesysteme in Unfallsituationen auf ihre Sicherheit. Die Ergebnisse werden jeweils auf www.kindersitze.tcs.ch publiziert. Babys werden in einer rückwärts montierten Babyschale gesichert, in der Kopf, Halswirbelsäule und Rückenbereich bei einem …

Kindergeburtstag: Tipps für Eltern

Bereits kleine Kinder lieben es, ihren Geburtstag mit anderen Kindern zu feiern. Damit ein Kindergeburtstag nicht in Stress und Enttäuschung endet, gilt es einiges zu beachten. Geburtstage sind wichtige Zeitgeber für kleine Kinder, die anhand der verschiedenen Festtage das Jahr gliedern können. Zusammen mit Gleichaltrigen zu feiern, Spass zu haben und gemeinsam etwas zu erleben ist bereits für Vorschulkinder eine entscheidende Erfahrung. Es ist schön, zu erleben, wie die anderen Kinder sich bei dieser Gelegenheit auf das Geburtstagskind ausrichten. Dadurch erfahren die Kleinen ihre Selbstwirksamkeit in der Gemeinschaft, was das Selbstbewusstsein fördert. Nicht zu viele kleine Gäste Zur Anzahl Partygäste machen sich die meisten Eltern Gedanken. Besser als die Faustregel «ein Kind pro Altersjahr» ist es, wenn sich Eltern überlegen, bei welcher Kinderzahl noch ein freudvoller Ablauf garantiert ist. Die Verträglichkeit ist von Familie zu Familie unterschiedlich. Eltern sollten auch daran denken, dass die Geschwister des Geburtstagskindes an diesem Tag betreut und beachtet werden sollten. Besser für das Gelingen des Festes ist es auch, wenn sich die Kinder bereits kennen und keins dabei ist, dem …

Flecken ade

Rüeblispuren auf dem Lieblingspulli, Grasflecken auf der Latzhose und Bananenbrei auf dem weissen Body – spätestens wenn Babys Beikost essen und mobil werden, sind Tipps zur Fleckenbekämpfung Gold wert. Dass Babys und Kleinkinder kleckern, ist ganz normal. Die ganz Kleinen lieben es, im Rüebli- oder Apfelbrei rumzumanschen. Die etwas Grösseren springen mit Freude in jede Pfütze und können Dreck nicht widerstehen. Diese Erfahrungen sind für Babys und Kleinkinder spannend und sollten nicht unterbunden werden. Flecken gehören zur Entwicklung und entstehen beim Entdecken der Welt. Die kleinen Helfer Um nicht zu viel Energie in die Entfernung von Flecken jeglicher Art zu investieren, sind grosse Lätze mit Ärmeln für die Mahlzeiten, Regenhosen für draussen und Malschürzen für die kreativen Momente unverzichtbare Utensilien, die in keinem Haushalt mit Babys und Kleinkindern fehlen sollten. Im Alltag soll das Kind Kleider tragen, die schmutzig werden dürfen. Spätestens nach den ersten Rüeblispuren auf der schönen Bluse oder der Seidenkrawatte werden die Eltern realisieren, dass für sie praktische Kleidung für den Familienalltag ebenfalls sinnvoll ist. Nützlich ist auch ein altes Herrenhemd, das …

Jetzt sind wir Eltern

Die Geburt des ersten Kindes stellt das Leben der Eltern auf den Kopf. Das Neugeborene erfüllt sie mit Glück – gleichzeitig bringt die neue Situation auch Herausforderungen mit sich. Das erste Kind stellt die Beziehung der meisten Paare auf die Probe. Plötzlich ist alles anders. Vor der Geburt hatte jeder Partner neben der gemeinsam verbrachten Freizeit auch noch Zeit für eigene Interessen. Diese müssen jetzt zurückgestellt werden, und für die Zweisamkeit fehlt ebenfalls die Zeit. «Beide Partner können nicht mehr frei über ihre Zeit verfügen, sondern müssen sich absprechen. Das kann zu Spannungen führen», sagt Josef Jung, Psychotherapeut und Mitglied der Leitung des Instituts für Kinder-, Jugendlichen- und Familientherapie in Luzern. Auch wenn der neue Mitbewohner noch klein ist, brauchen Stubenwagen, Krabbeldecke, Bettchen und Wickeltisch Platz, der oft knapp ist. Wenn sich die Rollen verändern Nach der Geburt des ersten Kindes fehlen der Frau während des Mutterschaftsurlaubs oder bei Aufgabe des Berufs viele Aussenkontakte. Doch auch auf die Männer hat die neue Situation Auswirkungen. «Manche Männer erleben einen ‹Ernährer-Schock›. Plötzlich finden sie sich in der …