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Traumatische Geburt: Was Mütter wissen müssen

Bei manchen Frauen hinterlässt die Geburt seelische Spuren, die einer Verarbeitung bedürfen. Internationale Untersuchungen kommen zum Schluss, dass etwa ein Drittel der Mütter die Geburt als traumatisch erleben. Die Zahlen dürften in der Schweiz ähnlich sein. Von diesen Frauen entwickelt etwa die Hälfte in den ersten Wochen nach der Geburt eine traumatische Stressreaktion, welche bei vier Prozent der Frauen in einer posttraumatischen Belastungsstörung mündet. Ebenso stellt eine traumatisch erlebte Geburt ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Postpartalen Depression dar. Gebärende habe Mühe mit Notfall-Kaiserschnitt Laut der Psychotherapeutin Claudine Haus aus Zürich, die sich auf das psychische Wohlbefinden von Frauen und Paaren rund um die Familiengründung spezialisiert hat (www.familie-entsteht.ch), können verschiedene Faktoren dazu führen, dass die Geburt zu einem traumatischen Erlebnis für die Frau wird. Sie erklärt: «Oft sind unerwartete Geburtsverläufe wie ein ungeplanter Geburtseingriff, zum Beispiel ein Notfall-Kaiserschnitt, dafür verantwortlich. Bei manchen Frauen ist es das Erleben von körperlicher oder psychischer Gewalt seitens des Geburtspersonals, was die Geburt als traumatisch erleben lässt.» Ein Herztonabfall macht Angst Der Gesundheitszustand des Kindes während der Geburt spielt ebenfalls …

Blasenschwäche vorbeugen

Blasenschwäche nach der Geburt vorbeugen: die besten Tipps

Ein gut trainierter Beckenboden schützt nach der Geburt vor Organsenkungen und Blasenschwäche. Die Muskulatur des Beckenbodens bildet den unteren Abschluss des Beckens und ist Teil einer Rumpfkapsel, zu der auch die Bauchwand, der Rücken und das Zwerchfell gehören. Das erklärt, weshalb der Beckenboden durch die Atmung beeinflusst wird. In der Schwangerschaft und unter der Geburt dehnt sich diese Rumpfkapsel, die einmal straff war, aus, und der Beckenboden wird durch die Gewichtszunahme belastet. «Unter dem Einfluss der während der Schwangerschaft und der Geburt ausgeschütteten Hormone werden die Gelenkverbindungen im Becken lockerer, und der Beckenboden wird weicher», erklärt Helene Gschwend Zurlinden, Hebamme und Atemtherapeutin mit Praxis in Bern. Das sei notwendig, damit sich das Kind seinen Weg durchs Becken bahnen könne. Wahrnehmen des Beckenbodens Viele Frauen haben Mühe, den Beckenboden zu spüren. Helene Gschwend Zurlinden empfiehlt, in der Schwangerschaft Übungen zur Wahrnehmung zu machen, denn während der Geburt sei es essenziell, zu wissen, wie dieser Muskel sich durch den Einfluss der Atmung öffnen und später wieder schliessen lässt. Die Wahrnehmung der Beckenknochen ist oft einfacher als die …

Frühgeburt

Eine Frühgeburt verarbeiten

In der Schweiz kommen 7 von 100 Neugeborenen als Frühchen, also vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt. Im Interview erklärt die Psychologin Sabine Ihle, warum eine Frühgeburt für Eltern so belastend ist und was ihnen bei der Verarbeitung hilft. Warum ist eine Frühgeburt für Eltern eine schlimme Erfahrung? Nicht nur das Kind ist frühgeboren, sondern die ganze Familie. Eine Frühgeburt tritt zwar nicht immer unerwartet ein, stürzt Eltern jedoch häufig in eine emotionale Krise und bringt neben dem ohnehin schon anspruchsvollen Übergang zur Elternschaft weitere Belastungen mit sich. Viele Eltern berichten von Schuldgefühlen, vom Gefühl eines massiven Kontrollverlusts, vom Leiden an der Trennung zum Kind und von Unsicherheiten, die Bindung auf der Intensivstation aufzubauen. Eine Frühgeburt führt häufig zu elterlicher Depressivität und anhaltenden Ängsten. Sie kann eine Familie noch mehrere Jahre beeinträchtigen. Frühgeborene Kinder und ihre Eltern brauchen besondere Begleitung, um eine sichere Bindung aufbauen zu können. Was empfinden Eltern von Frühgeborenen als besonders belastend? Eine Frühgeburt verunsichert die Eltern in ihrer intuitiven Kompetenz. Nichts läuft wie gewünscht und erwartet, und die Eltern befinden sich …

Gesund durch die Schwangerschaft

Um die körperliche und geistige Entwicklung des Ungeborenen nicht zu beeinträchtigen, gilt es, während der Schwangerschaft einiges zu beachten. Die folgenden Tipps tragen dazu bei, dass es der werdenden Mutter und ihrem Kind während der Schwangerschaft gut geht: Alkohol Alkohol geht nach dem Trinken ins Blut über, gelangt über die Plazenta zum ungeborenen Kind und kann die Entwicklung der Organe und der Nervenzellen schädigen. Dr. Monya Todesco Bernasconi, Chefärztin Geburtshilfe und Perinatalmedizin an der Frauenklinik am Kantonsspital Aarau, empfiehlt Frauen, während der Schwangerschaft ganz auf Alkohol zu verzichten: «Alkohol kann beim sich entwickelnden Baby bereits ab kleinsten Mengen schädlich sein.» Frauen, die in den ersten Wochen der Schwangerschaft Alkohol konsumierten, weil sie nicht wussten, dass sie in anderen Umständen sind, sollten sich jedoch nicht Vorwürfe machen oder in Panik geraten. Autofahren Beim Autofahren müssen werdende Mütter darauf achten, dass der Beckengurt unterhalb des Bauches verläuft. Hilfreich kann ein spezielles Sitzkissen sein, dank dem sich der Gurt sicher unterhalb des Bauches befestigen lässt. In den letzten Monaten der Schwangerschaft sollte die Schwangere möglichst wenig Auto fahren. …

Doula

Die Doula unterstützt rund um die Geburt

Immer mehr werdende Eltern in der Schweiz nehmen die Unterstützung eine Doula in Anspruch. Im Interview erklärt Andrea Lang, Doula aus St. Gallen (www.geborgen-gebaeren.ch), was die Vorteile sind. Was ist eine Doula, und welche Aufgaben übernimmt sie? Die Doula Geburtsbegleiterin ist eine Fachperson, die werdende Mütter oder Eltern in der Schwangerschaft, während der Geburt und im Wochenbett als Vertraute begleitet. Das individuelle Angebot hängt von den Aus- und Weiterbildungen der Doula ab. Eine Doula informiert wertfrei, sodass das Paar Entscheidungen eigenverantwortlich treffen und die Geburt gestärkt angehen kann. Ihre Unterstützung konzentriert sich auf die emotionale und mentale Ebene. Wie unterscheidet sich der Beruf der Doula von jenem der Hebamme? Doula Geburtsbegleiterin ist kein medizinischer Beruf! Eine Doula verfügt idealerweise über umfangreiches Wissen rund um Schwangerschaft und Geburt, übernimmt jedoch keine Aufgaben oder Verantwortung bezüglich medizinischer Aspekte. Sie wird von der Schwangeren oder den werdenden Eltern verpflichtet und ist nicht vom Spital angestellt. Eine Doula ist keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung zur Hebamme. Sie bleibt während der Geburt im Hintergrund und kümmert sich vor allem um …

Nährstoffpräparate für Schwangere und Stillende

Vitamine und Mineralstoffe für Schwangere und Stillende

In der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht sich der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen. Dr. med. Franziska Lenz, Oberärztin Gynäkologie und Geburtshilfe am Kantonsspital Baden, erklärt, welche Vitamine und Mineralstoffe in der Schwangerschaft und Stillzeit wichtig sind. Warum brauchen Schwangere und Stillende mehr Vitamine und Mineralstoffe? Einerseits benötigt die werdende und stillende Mutter mehr Nährstoffe, andererseits auch das Kind, um sich optimal zu entwickeln und zu wachsen. Um wieviel nimmt denn der Bedarf an Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft und Stillzeit zu? Können Sie ein paar Beispiele geben? Bei einigen Vitaminen und Mineralstoffen steigt der Bedarf in der Schwangerschaft und Stillzeit um bis zu 50 Prozent an. Im Vergleich zu nicht-schwangeren Frauen brauchen werdende Mütter zum Beispiel 600 anstatt 400 Mikrogramm Folsäure oder 27 anstatt 18 Milligramm Eisen pro Tag. Der Bedarf hängt auch vom Alter, Gewicht, der Ernährung und Gesundheit der Schwangeren und Stillenden ab. Bei welchen Vitaminen und Mineralstoffen ist das Risiko einer Unterversorgung besonders hoch? Aus Untersuchungen weiss man, dass das Risiko einer Unterversorgung in der Gesamtbevölkerung vor allem bei Calcium, Vitamin D, Kalium, …

Weniger Geburtsverletzungen

Weniger Geburtsverletzungen

Jede Frau wünscht sich, ohne Dammriss oder -schnitt zu gebären. Was Schwangere tun können, um das Risiko von Geburtsverletzungen zu reduzieren, erklärt die Hebamme Anna Heldstab Indermaur aus Berneck SG. Viele Schwangere haben Angst vor Geburtsverletzungen. Was empfehlen Sie zur Vorbereitung des Damms? Ich empfehle Schwangeren, ab der 32. Woche täglich abends ihre ganze Intimregion mit Schüssler-Salz-Creme Nr. 1 Calcium Fluoratum einzucremen oder mit einem Damm-Massageöl einzuölen, danach den Damm während zehn Minuten zu massieren und in einem letzten Schritt einen EPI-NO Delphine zur Dehnung der Muskulatur und der Haut des Geburtskanals zu verwenden. Das Training soll sanft erfolgen und darf nicht schmerzen. Nach der Anwendung reinigt man den EPI-NO Delphine sofort mit warmem Wasser und Seife oder Spülmittel. Gibt es zur Wirkung des EPI-NO Delphine Untersuchungen aus der Schweiz? Ja, das Spital Grabs hat den Zusammenhang zwischen der Geburtsvorbereitung und dem Auftreten von Dammverletzungen untersucht und festgestellt, dass Frauen, die sowohl den Damm massiert als auch einen EPI-NO Delphine benutzt hatten, deutlich häufiger intakt gebaren als Frauen, die nur eine oder keine dieser Massnahmen …

Eisenmangel in der Schwangerschaft

Eisenmangel in der Schwangerschaft kann Konsequenzen für Mutter und Kind haben. Unser Körper benötigt das Spurenelement Eisen für die Bildung von roten Blutkörperchen. Diese transportieren den Sauerstoff im Blut und versorgen die Zellen damit. So beeinflusst Eisen zum Beispiel auch die Hirnaktivität und diverse Stoffwechselprozesse. Pro Tag sollten wir 20 bis 30 mg Eisen mit der Nahrung aufnehmen. Eisenmangel: ein weit verbreitetes Problem Schwangere Frauen haben mehr rote Blutkörperchen, aber auch noch mehr Flüssigkeit im Blut. Dadurch kommt es zu einer Verringerung der Konzentration der roten Blutkörperchen, des sogenannten Hämoglobins. Dieses benötigt das Ungeborene für den Aufbau des Skeletts und des Nervensystems sowie für die Blutbildung. Laut der Hebamme Annina Etter, die an der Frauenklinik des Inselspitals Bern wissenschaftlich tätig ist, leiden rund 32 Prozent aller Schwangeren in der Schweiz an Eisenmangel. Sie ergänzt: «Sieben Prozent haben eine Eisenmangelanämie.» Nach der Geburt leidet jede dritte Frau unter Anämie (siehe Textkasten). Wahrscheinlich sei die Zahl noch höher, denn nicht bei allen Frauen wird sowohl vor wie auch nach der Geburt eine Blutkontrolle durchgeführt. Die Fachfrau beobachtet, …

Die Chance auf eine Schwangerschaft erhöhen

Paare, die sich ein Kind wünschen, können mit ein paar Anpassungen des Lebensstils und der Ernährung ihre Chancen auf Erfüllung des Kinderwunsches positiv beeinflussen. Im Interview erklärt Birgit Reinshagen, Ernährungswissenschafterin und Gründerin von babybelly.org, wie das geht. Welche Massnahmen helfen Frauen mit Kinderwunsch am meisten, damit ihr Wunsch nach einem Kind sich bald erfüllt? Spätestens drei Monate bevor eine Frau schwanger werden möchte, ist es wichtig, schlechte Ernährungsgewohnheiten abzulegen, ein Normalgewicht anzustreben, regelmässig Sport zu treiben und mehr zu schlafen. Warum ist ein normales Körpergewicht für eine gesunde Schwangerschaft von zentraler Bedeutung? Das Gewicht einer Frau kann ihre Fruchtbarkeit massgeblich beeinträchtigen. Von Normalgewicht sprechen wir, wenn der Body Mass Index zwischen 18.5 und 24.9 ist. Liegt er unter diesem Wert, ist das Risiko erhöht, dass das Baby ein niedriges Geburtsgewicht haben und eventuell auch zu früh zur Welt kommen wird. Liegt er zum Zeitpunkt der Befruchtung bei über 30, ist die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen wie zum Beispiel Schwangerschaftsdiabetes erhöht. Zudem nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass das Baby ein hohes Geburtsgewicht von über vier Kilo erreicht. …

Alkohol in der Schwangerschaft

Alkohol in der Schwangerschaft

In der Schweiz leidet eins von hundert Kindern an den Folgen von Alkoholkonsum während der Schwangerschaft. Alkohol geniesst in unserer Gesellschaft hohe Akzeptanz, für viele gehört zu einem guten Essen ein Glas Wein. «Dadurch geraten viele Mütter in einen Konflikt», erklärt Denise Degen vom Berufsverband Schweizerischer Stillberaterinnen IBCLC, «sie wollen bei gesellschaftlichen Anlässen nicht abseitsstehen, aber auch die Gesundheit des Ungeborenen schützen.» Wenn eine werdende Mutter alkoholische Getränke konsumiert, gelangt nicht nur der Alkohol, sondern auch das Abbauprodukt Azetaldehyd über die Plazenta ungehindert in den Blutkreislauf des Kindes. Der Organismus des Ungeborenen kann den Alkohol nicht wie jener eines Erwachsenen abbauen und bleibt den schädigenden Wirkungen länger ausgesetzt. Ob der mütterliche Alkoholkonsum negative Folgen für das Kind hat, hängt davon ab, wie viel, wie oft und zu welchem Zeitpunkt in der Schwangerschaft die werdende Mutter trinkt. Nicht jedes Kind trägt Schäden davon, wenn seine Mutter während der Schwangerschaft viel Alkohol trinkt. Das Risiko wird durch Faktoren wie den Gesundheitszustand der Schwangeren, die Ernährung und genetische Aspekte beeinflusst. Daniel Surbek, Chefarzt an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde …

Zu früh geboren

In der Schweiz kommen immer mehr Babys vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt. Die Zunahme der Frühgeborenenrate lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen, unter anderem auf das Alter der werdenden Mutter. In den letzten Jahrzehnten ist das Durchschnittsalter der Erstgebärenden beträchtlich gestiegen, mittlerweile liegt es bei über 30 Jahren. Mit dem Alter steigt das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen, die eine Frühgeburt auslösen oder notwendig machen können. Mehr Mehrlinge Im Vergleich zu jüngeren Frauen ist bei älteren Frauen auch die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie mit Mehrlingen schwanger werden. Zu einer höheren Zahl an Zwillings- oder Drillingsschwangerschaften kommt es aber auch durch die Zunahme von Unfruchtbarkeitsbehandlungen. Generell sind Komplikationen bei Mehrlingsschwangerschaften häufiger, als wenn Frauen nur ein Kind erwarten. Nicht selten kann die Plazenta die Föten gegen Ende der Schwangerschaft wegen der engen Platzverhältnisse nicht mehr ausreichend versorgen. Deshalb werden Mehrlinge häufiger zu früh geboren als Einlinge. «Je älter eine Schwangere ist, desto höher ist ihr Risiko für Gesundheitsprobleme wie zum Beispiel Schwangerschaftsdiabetes. Aber auch Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, hoher Blutdruck, hohe Cholesterinwerte und Diabetes treten häufiger auf», …

Es geht los: Anzeichen für das Nahen der Geburt

Naht der Termin, fragen sich vor allem Erstgebärende, welche Anzeichen auf den Beginn der Geburt hinweisen. Geburtswehen erkennen werdende Mütter daran, dass sie schmerzhafter sind als Vorwehen, wilde Wehen oder Senkwehen, die sie in den Wochen vor der Geburt gespürt haben. Maike Hofstede, Hebamme im ersten Tessiner Geburtshaus lediecilune in Lugano, erklärt: «Bei Geburtswehen wird der ganze Bauch während 30 bis 90 Sekunden steinhart und danach wieder ganz weich.» Die Schmerzen strahlen dabei meist auch in den Rücken, in die Leisten oder in die Beine aus. Sie verschwinden selbst durch das Wechseln der Position oder durch ein warmes Bad nicht – vielen Frauen helfen diese Massnahmen jedoch beim Umgang mit den Schmerzen. Massagen am Kreuz können während der Wehen ebenfalls wohltuend sein. Jede Gebärende empfindet die Wehen anders – manche als sehr intensiv, einige als weniger stark als Regelschmerzen. Häufigkeit der Wehen Zu Anfang treten Geburtswehen unregelmässig auf. Mit der Zeit verringern sich die Abstände und werden kürzer. Nun ist die Zeit gekommen, die Hebamme, die Geburtsklinik oder das Geburtshaus zu informieren. «Wenn die Wehen …

Weniger Schmerzen bei der Geburt

Viele Schwangere sehen der Geburt mit gemischten Gefühlen entgegen, weil sie sich vor den Schmerzen fürchten. Schmerzen empfindet jeder Mensch anders. Sie werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst – so auch von der Psyche. Sydney Sobotka, die Geburtsvorbereitungskurse nach der Hypnobirthing-Methode anbietet, ist überzeugt, dass heute viele Frauen kein Vertrauen in ihren Körper und in die Natur haben: «Wenn eine Frau Schmerzen erwartet, reagiert ihr Körper auf diese Gedanken. Ängste führen zu Verspannungen, und diese verursachen Schmerzen.» Die Hypnobirthing-Methode will werdenden Müttern die Zuversicht vermitteln, dass ihr Körper und ihr Kind wissen, wie eine Geburt funktioniert, und dass in ihnen sehr viel Kraft steckt. Die Methode basiert auf Selbsthypnose-Übungen, positiven Visualisierungen, Atemtechniken und Techniken der Tiefenentspannung. Ziel der Methode ist die totale Entspannung und die Konzentration auf den Körper während der Geburt. Durch tägliches Anhören einer CD wird die Methode so verinnerlicht, dass Schwangere das Erlernte im Gebärsaal abrufen können. Dass die Methode funktioniert, belegen diverse Studien. Eine Untersuchung der Universität Tübingen hat ergeben, dass die Geburt bei Frauen, die sich mit der Hypnobirthing-Methode auf die …

Stillen und arbeiten

Dass Muttermilch für das Neugeborene ideal ist, wird durch zahlreiche Studien belegt. Doch wie lässt sich Stillen mit der Rückkehr an den Arbeitsplatz vereinbaren? Hier ein paar Tipps. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, Babys in den ersten sechs Lebensmonaten ausschliesslich zu stillen. In der Schweiz dauert der Mutterschaftsurlaub aber nur 14 Wochen. Um auch Müttern, die nach dieser kurzen Zeit wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren, das Stillen zu ermöglichen, sieht das Arbeitsgesetz vor, dass Arbeitgeber den Müttern die zum Stillen erforderliche Zeit frei geben müssen. Im ersten Lebensjahr des Kindes gilt die gesamte Zeit, die eine Mutter im Betrieb für das Stillen ihres Babys oder für das Abpumpen von Muttermilch braucht, als Arbeitszeit. Verlässt die Mutter den Arbeitsort, um ihr Baby zu Hause, bei der Tagesmutter oder in der Kindertagesstätte zu stillen, wird die Hälfte der Abwesenheit als Arbeitszeit anerkannt. Die zum Stillen erforderliche Zeit gilt nicht als Ruhezeit. Sie darf weder als Überstundenkompensation ausgelegt noch an die Ferien angerechnet werden. Es ist auf jeden Fall ratsam, die Situation vor der Rückkehr an den Arbeitsplatz mit …

Abnehmen nach der Geburt

Nach einer Geburt die überflüssigen Pfunde loszuwerden ist gar nicht so einfach. Wie es ein bisschen leichter geht, erklärt Marianne Botta Diener im Interview. Warum ist es völlig normal, dass die Waage nach einer Geburt mehr anzeigt als vor der Schwangerschaft? Nach den ersten drei Schwangerschaftsmonaten haben die meisten Frauen mehr Appetit. Oft lässt die Disziplin bei der Ernährung in der Schwangerschaft nach, weil man ja ohnehin zunehmen wird. Viele Schwangere essen mit Genuss und mehr als sonst. Der Körper der Frau speichert ein paar Kilo Fett um Bauch und Hüften als Reserve für die Stillzeit. Für unsere Urahnen war das sehr hilfreich, weil sie nicht wussten, wann wieder eine Hungersnot kommen würde. Dank der Fettpolster war die Ernährung des Babys auch in schwierigen Zeiten gesichert. Im Zeitalter des Nahrungsüberflusses ist dieser Mechanismus natürlich sehr heimtückisch. Viele Hollywood-Stars sind nach einer Geburt im Nu wieder schlank. Wie lange dauert es bei Normalsterblichen? In der Regel braucht eine Frau nach der Geburt neun bis zwölf Monate, um wieder wie früher auszusehen. Mit jedem Kind wird es …

Wissenswertes zum Wochenbett

Über Schwangerschaft und Geburt informieren sich werdende Mütter meist sehr ausführlich. Über das, was sie im Wochenbett erwartet, wissen vor allem Erstgebärende weniger gut Bescheid. Hier das Wichtigste in Kürze. Dammschnitt/Dammriss Ein Dammschnitt oder Dammriss wird nach der Geburt unter Lokalanästhesie mit einem Faden ein- bis dreischichtig genäht. Der Faden löst sich nach einigen Tagen von selbst auf. Geburtsverletzungen bereiten vielen Frauen in den ersten Tagen bis Wochen nach der Geburt Schmerzen beim Sitzen, Gehen oder Wasserlassen. In der Regel heilt sowohl ein Dammschnitt als auch ein Dammriss gut. Um das Infektionsrisiko möglichst zu reduzieren, empfiehlt die Hebamme Anna Heldstab Indermaur aus Berneck eine sorgfältige Intimpflege nach jedem WC-Besuch. «Am besten verwendet man zur Reinigung eine Spülflasche mit warmem Wasser und wenig Ringelblumentinktur, die übrigens auch zur Nabelpflege verwendet werden kann», rät die Fachfrau. Liegt ein Hämatom (Bluterguss) im Vaginalbereich vor, hilft Kühlen des Damms (z.B. mit einem Coldpack, mit in ein Tuch eingewickelten Eiswürfeln oder mit kalten Kompressen aus Quark mit Lavendelessenz). Ein spezielles Kissen erleichtert in der ersten Zeit nach der Geburt das …

Wenn die Geburt auf sich warten lässt: Was Wehen auslösen kann

Nur gerade etwa 4% der Babys erblicken das Licht der Welt zum errechneten Geburtstermin. Mehr als ein Drittel der Kinder lässt sich Zeit und wird nach diesem Termin geboren. Naht der errechnete Geburtstermin, können es die meisten Schwangeren kaum erwarten, bis es losgeht. Der Bauch wird zur Last, und die Ungeduld nimmt mit jedem Tag zu. Manche werdenden Mütter machen sich auch Sorgen um ihr Kind. Dr. Markus Hodel, Leitender Arzt der Abteilung Geburtshilfe am Kantonsspital Luzern, beruhigt: «Eine Terminüberschreitung per se ist noch kein Grund zur Sorge, wenn man weiss, dass es dem Kind gut geht.» Studien haben gezeigt, dass das geringe Risiko, dass das Kind im Mutterleib erkrankt, etwa sieben Tage nach dem errechneten Termin leicht steigt. Ab 14 Tagen nach dem Termin spricht man von Übertragen, und Komplikationen sind eher wahrscheinlich. Engmaschige Kontrollen Wird der angenommene Geburtstermin überschritten, empfiehlt Dr. Markus Hodel häufigere Kontrollen, um die Reservekapazität des Mutterkuchens einzuschätzen. «An der Frauenklinik am Kantonsspital Luzern untersuchen wir die Schwangeren in der Regel am Termin und dann 5, 7, 9, 11 und …

Schwangerschaftsbeschwerden: die wichtigsten Tipps

Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit, trotzdem kann sie von Beschwerden begleitet sein. Beschwerden treten vor allem im ersten und im letzten Drittel der Schwangerschaft auf. Zu Beginn der Schwangerschaft muss sich der Organismus der Frau auf die Schwangerschaft einstellen, im letzten Trimester wird das wachsende Kind zu einer Belastung für ihren Körper. Viele Beschwerden lassen sich lindern, wenn man die folgenden, von der Hebamme Anna Heldstab Indermaur aus Berneck zusammengestellten Tipps befolgt. Wenn dies keine Besserung bringt, können die Hebamme oder der Arzt weiterhelfen. Schwangerschaftsübelkeit und Erbrechen Schwangere, die an Übelkeit leiden, sollten Stützstrümpfe tragen. Durch den Druck auf die Venen kann keine Flüssigkeit im Körper versacken und wird der Blutdruck stabilisiert. Gegen Übelkeit können zudem Akupunktur, Scheiben von frischem Ingwer oder Pfefferminztee (warm, kalt oder in Eisstückchen gefroren) helfen. Frauen, die in der Frühschwangerschaft an starker Übelkeit leiden, sollten versuchsweise alle Vitamin- und Mineralstoffpräparate absetzen, da diese die Beschwerden verschlimmern können. Nach Möglichkeit sollte sich die betroffene Schwangere entlasten (Arbeitsstelle, Haushalt, Kinderbetreuung), denn auch Stress kann die Übelkeit verstärken. Krampfadern und Hämorrhoiden Schwangerschaftshormone erweitern …