Sicher auf dem Spielplatz

Sicurezza al parco giochi

Spielen ist entscheidend für die Entwicklung von Kindern. Spielplätze tragen zur Entfaltung bei und fördern die Selbstsicherheit und das Selbstvertrauen von Kindern. Doch sie bergen auch Gefahren.

Kinder zwischen 0 und 5 Jahren sind auf dem Spielplatz besonders gefährdet. Ihnen fehlt das Bewusstsein für Gefahren. Sie können sie nicht voraussehen. «Zudem sind Kleinkinder noch nicht in der Lage, ihre Aufmerksamkeit und Konzentration länger auf eine potenziell gefährliche Situation zu richten, und lassen sich leicht ablenken», sagt Christian Scherer, Leiter Erziehung an der Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu. Am häufigsten verletzen sich Kinder auf Spielplätzen durch Stürze. Besonders gefährdet ist der Kopf. Die meisten Unfälle ereignen sich im Zusammenhang mit Spielgeräten wie Rutschbahnen, Brettschaukeln, Klettertürmen und Wippschaukeln oder im Zusammenhang mit dem Bodenbelag.

Das Gefahrenbewusstsein

Erst ab etwa fünf Jahren können Kinder ihre Aufmerksamkeit bewusst steuern. Trotzdem lassen sie sich auch in diesem Alter noch sehr schnell von ihrer Umwelt ablenken. Ein fünfjähriges Kind realisiert die Sturzgefahr erst, wenn es bereits auf den Kletterturm gestiegen ist. Jüngeren Kindern fehlt dieses Bewusstsein für akute Gefahren weitgehend. Eine Gefahr voraussehen, also zum Beispiel bevor ein Kind auf den Kletterturm steigt, kann es in der Regel erst mit etwa acht Jahren. Vorbeugende Verhaltensweisen entwickeln Kinder erst etwa mit neun bis zehn Jahren.

Mit Gefahren umgehen

Spielplätze müssen Sicherheitsanforderungen erfüllen und gewartet werden. Aber nicht alle Gefahren lassen sich eliminieren – das wäre auch nicht sinnvoll. Christian Scherer dazu: «Kinder wollen sich auf dem Spielplatz austoben und müssen dabei lernen, mit Gefahren umzugehen. Es darf jedoch nicht sein, dass sich ein Kind schwer verletzt, nur weil der Spielplatz nicht den Sicherheitsanforderungen entspricht, z.B. nicht über Fallschutzmatten verfügt, die einen Sturz genügend dämpfen.»

Tipps zur Sicherheit auf Spielplätzen

  • Überprüfen Sie Spielgeräte immer auf Mängel (z.B. lockere Schrauben, Splitter oder Abspaltungen an Holzoberflächen, Rost, überstehende Nägel oder herausragende Schrauben, scharfe Ecken und Kanten, schadhafte Seile, zerschlagene Geräteteile) und melden Sie diese dem Betreiber des Spielplatzes.
  • Lassen Sie Ihr Kind nicht mit einem Velohelm auf ein Klettergerüst steigen. Der vermeintliche Schutz kann bei einem Sturz zur Todesfalle werden. Wenn Ihr Kind mir dem Helm hängen bleibt, hat es keine Chance, sich zu befreien.
  • Bevorzugen Sie Sandkästen, die abgedeckt werden können. Bei nicht abgedeckten Sandkästen besteht das Risiko, dass sie mit Tierkot verschmutzt sind. Beobachten Sie Ihr Kind beim Spielen. Es sollte keinen Sand in den Mund nehmen und sich nach dem Spielen im Sandkasten die Hände gut waschen.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind im Sommer auf sonnigen Spielplätzen immer eine Kopfbedeckung und einen Sonnenschutz trägt. Bevorzugen Sie während der warmen Jahreszeit schattige Spielplätze.
  • Ermuntern Sie Ihr Kind, Neues auszuprobieren, und bieten Sie ihm dabei nur so viel Hilfestellung, wie es braucht. Es soll unter Ihrer Aufsicht alles selber ausprobieren können. Weisen Sie es nicht ständig auf Gefahren hin, sondern vermitteln Sie ihm auf positive Art und Weise, wie es auf seine Sicherheit achten kann – also lieber «Halt dich gut fest!» anstatt «Pass auf, dass du nicht runterfällst!».

Info: Schlau durch Bewegung

Bewegung und Spiel sind wichtige Bestandteile einer ganzheitlichen Entwicklung des Kindes. Im Kleinkindalter sind Denken, Lernen und Wahrnehmen sehr eng mit Bewegung verbunden: Jegliche Erkenntnis erfolgt durch Handlung. Diese basiert in der Regel auf Bewegung. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Kinder, die an Bewegungsförderungsprogrammen teilnehmen, bessere Ergebnisse bei Intelligenztests erzielen. Motorische Fertigkeiten wirken sich auch auf sozialer und emotionaler Ebene aus. So werden motorisch ungeschickte Kinder von Gruppen oft als Aussenseiter behandelt. Sie werden von Gruppenaktivitäten ausgeschlossen oder tragen dazu bei, dass ihre Mannschaft bei Wettspielen verliert. Sie sind ängstlicher und weniger selbstbewusst als geschickte Kinder.