Damit das Baby gut schläft

Wenn das Baby nicht einschläft, kann das auch an der Schlafumgebung liegen. Wir haben bei Corinne Nägeli-Obrist, Mütter- und Väterberaterin in der Stadt Zürich, nachgefragt, wo Neugeborene am besten schlafen.

Braucht das Baby ein eigenes Zimmer?

Nein, in den ersten Lebensmonaten oder gar -jahren ist das nicht notwendig. Vor allem am Anfang sollte das Kind in der Nähe seiner Eltern schlafen.

Corinne Nägeli-Obrist, Mütter- und Väterberatung in Zürich

Warum ist das sinnvoll?

Dafür sprechen verschiedene Gründe: Schlafen in einem Raum vermittelt den Eltern und dem Kind Sicherheit. Es ermöglicht das gegenseitige Kennenlernen, und der Körperkontakt fördert den Bindungsaufbau. Die Nähe zur Mutter hilft dem Neugeborenen, sich besser regulieren zu können, was einen entspannten Schlaf begünstigt. Heute weiss man, dass das Risiko für den plötzlichen Kindstod sinkt, wenn das Baby in der Nähe der Eltern schläft. Das Ganze hat aber auch einen praktischen Aspekt. Wenn die Mutter stillt, muss sie weniger aufstehen. Besonders praktisch sind Beistellbettchen, die direkt am Bett der Eltern befestigt werden können.

Wann ist das Kind bereit für ein eigenes Zimmer?

Wenn es eine gewisse Selbstständigkeit erreicht hat, das Baby bestenfalls in der Nacht nicht mehr gestillt werden muss oder durchschläft. Stören sich Kind und Eltern beim Schlafen gegenseitig, zum Beispiel durch Schnarchen, ist es sinnvoll, das Kind bald im eigenen Zimmer schlafen zu lassen. Dieses sollte aber in der Nähe des Elternschlafzimmers sein, damit die Mutter oder der Vater prompt reagieren kann, wenn es weint.

Wie sieht die ideale Schlafumgebung für das Baby aus?

Im Schlafzimmer sollte es eher kühl sein, also etwa 18° bis 20° Celsius, damit das Baby nicht überhitzt, da dies die Gefahr für den plötzlichen Kindstod erhöht. Aus diesem Grund platziert man das Bettchen möglichst nicht neben der Heizung. Viele Säuglinge haben genug warm mit einem Langarmbody und einem Schlafsack. Socken oder Käppchen sind in der Regel nicht notwendig. Das Kind sollte aber auch nicht frieren oder im Durchzug schlafen müssen.
Ein Duvet gehört nicht ins Bettchen des Neugeborenen. Gerade in der ersten Zeit wäre es nicht in der Lage, sich zu befreien, wenn es darunter rutscht und könnte nicht mehr gut atmen. Auch ein Kopfkissen braucht das Baby nicht. Sein Kopf ist im Verhältnis zum Körper sehr gross, und in der empfohlenen Rückenlage liegt dieser ohne Kissen anatomisch optimal. Als Schlafunterlage eignet sich eine feste Matratze aus schadstoffarmem Material.

Was gehört nicht ins Bettchen?

Alles, in das sich das Baby verheddern könnte. Dazu zählen zum Beispiel Kordeln, Schnüre oder Musikdosen, die man am Gitter befestigt. Das Neugeborene braucht keine Stofftiere im Bett – auch sie bergen ein Erstickungsrisiko. Auch bei älteren Babys rate ich bei Stofftieren zu Zurückhaltung. Eine Polsterung am Gitter muss gut fixiert sein, damit sie sich nachts nicht löst. Auf keinen Fall sollten die Eltern das Kind anbinden, da dies zu gefährlichen Situationen führen kann. Bei sehr unruhigen Kindern kann eine ZEWI-Decke die Eigenregulation fördern. Für die meisten Kinder ist aber ein Schlafsack die beste Option.

Sollen die Eltern die Türe schliessen, damit das Baby in Ruhe schlafen kann?

Das ist individuell. Auf die meisten Kinder hat ein gewisser Geräuschpegel einen beruhigenden Effekt. Sie fühlen sich sicher und geborgen, wenn sie die Eltern im Hintergrund hören. Manche Kinder mögen es auch, wenn Licht vom Gang her durch den Türspalt ins Zimmer dringt. Bei geräuschempfindlichen Kindern oder, wenn im Haushalt eine Katze oder ein Hund wohnt, kann es sinnvoll sein, die Tür zu schliessen.