Zu klein bei der Geburt

bei der Geburt zu klein

In der Schweiz kommen jährlich etwa 2500 Kinder zu leicht und/oder zu klein bezogen auf die Schwangerschaftsdauer zur Welt. Man spricht von Small for Gestational Age (SGA).

zu klein Wachstum

Prof. Urs Eiholzer ist pädiatrischer Endokinologe am PEZZ

Was kann dazu führen, dass ein Kind bei der Geburt zu klein und/oder zu leicht bezogen auf die Schwangerschaftsdauer ist?

Meist ist dafür eine ungenügende Durchblutung der Plazenta verantwortlich. Sie führt dazu, dass ein Kind während der ganzen Schwangerschaft oder in den letzten zwei, drei Monaten vor der Geburt zu wenig wächst bzw. zunimmt. Weitere Ursachen können chronische Krankheiten der Mutter wie Nierenstörungen, Diabetes, Schwangerschaftsgestose, Blutarmut oder chronische Infekte sein. Auch starkes Rauchen und hoher Alkoholkonsum in der Schwangerschaft können das Wachstum des Ungeborenen beeinträchtigen.
Kleine Frauen oder Frauen, die selbst zu klein und/oder zu klein zur Welt gekommen sind, haben ein erhöhtes Risiko, Mutter eines SGA-Kinds zu werden.

Spielt das Alter der werdenden Mutter eine Rolle?

Heute erfüllt sich der Kinderwunsch für viele Paare später als noch vor 30 Jahren. Mit zunehmendem Alter der werdenden Mutter steigt das Risiko, dass das Kind zu klein und/oder zu leicht bezogen auf die Schwangerschaftsdauer zur Welt kommt. Grund dafür ist die Tatsache, dass ältere Schwangere eher von Komplikationen betroffen sind als jüngere. Ausserdem erwarten sie häufiger Mehrlinge, was das Risiko erhöht, dass die Kinder ungenügend zunehmen oder wachsen. Für die steigende Mehrlingsrate bei älteren Frauen sind einerseits die Natur, andererseits auch Fruchtbarkeitsbehandlungen verantwortlich.

Warum ist es wichtig, das Wachstum eines zu klein und/oder zu leicht geborenen Kindes im Auge zu behalten?

90 Prozent der zu klein geborenen Kinder holen den Rückstand in den ersten zwei Lebensjahren auf. Kinder, die das Wachstumsdefizit nicht aufholen, müssen besonders sorgfältig beobachtet werden. Bei ihnen kann eine Behandlung erforderlich werden, die ihnen hilft zu wachsen.
Manche Eltern hoffen, dass ihr SGA-Kind den Rückstand später aufholen wird. Oft ist aber genau das Gegenteil der Fall: SGA-Kinder, bei denen in den ersten zwei Lebensjahren kein Aufholwachstum stattgefunden hat und die nicht behandelt wurden, kommen oft früher in die Pubertät als Gleichaltrige. Sie hören also vergleichsweise noch schneller auf zu wachsen.

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Weitere Informationen

Auf der Website des PEZZ finden Sie Wachstumskurven zum Ausdrucken: www.pezz.ch

SGA – Mangelgeburt: Ein Ratgeber für Eltern. Prof. Dr. med. Urs Eiholzer, 2016. Das Buch ist beim Pädiatrisch-Endokrinologischen Zentrum Zürich erhältlich (Tel. 044 364 37 04).

Filed under: Gesundheit

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Autorin: Susanna Steimer Miller ist Journalistin und hat sich auf Themen rund um die Schwangerschaft und Geburt sowie die Gesundheit, Ernährung, Entwicklung und Erziehung des Kindes in den ersten fünf Lebensjahren spezialisiert.