Wie Kinder soziales Verhalten lernen
Soziales Verhalten ist nicht einfach angeboren, Kinder entwickeln diese Fähigkeit im Umgang mit anderen Kindern und Erwachsenen. Nicht teilen wollen, andere Kinder nicht mitspielen lassen oder auch mal mit dem besten Freund heftig streiten – viele Eltern kennen diese Verhaltensweisen ihres Kindes bestens. Sie ärgern sich darüber und können das Verhalten ihres Sprösslings überhaupt nicht verstehen. Oft greifen sie verfrüht ein, weil sie nicht wollen, dass ihr Kind «gemein» zu anderen ist. Kathy Egli, Psychologin und Ausbilderin von Kleinkind-Erzieherinnen, sagt dazu: «In den ersten vier Lebensjahren können Kinder gar nicht böswillig andere Kinder plagen, weil sie noch nicht in der Lage sind, sich in ein anderes Kind zu versetzen und dessen Gefühle nachzuvollziehen.» Zwar entwickeln Kinder im Laufe des zweiten Lebensjahres die Fähigkeit, mit einem weinenden Spielkameraden mitzufühlen. Doch erst mit etwa vier Jahren können sie die Perspektive ihres Gegenübers einnehmen und sich die Frage stellen: «Wie würde ich mich an seiner Stelle fühlen?» Durch diese Fähigkeit werden übrigens auch negative Gefühle möglich wie Schadenfreude und Neid, aber auch negative Verhaltensweisen wie bewusstes Lügen oder …