Babys Ernährung

Ernährung für Babys

Die Ernährung für Babys ist mehr als die Versorgung mit Energie und Nährstoffen. Sie beeinflusst die Gesundheit bis ins Erwachsenenalter. Deshalb ist es wichtig, die Weichen von Anfang an richtig zu stellen.

Vorlieben, Gewohnheiten und die Einstellung zum Essen entwickeln sich in den ersten Lebensjahren. Wer schon als Kleinkind verschiedene Geschmäcker entdecken darf, wird im Erwachsenenalter weniger heikel sein. Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung liefert fast alle Nährstoffe in ausreichender Menge, die ein Baby braucht. Einzige Ausnahme ist die Versorgung mit Vitamin K und Vitamin D. Die Verabreichung von Vitamin K wird für Neugeborene und die tägliche Gabe von Vitamin D für Säuglinge im ersten Lebensjahr empfohlen.

Vorteile des Stillens

Stillen wirkt sich positiv auf das Baby aus. Muttermilch enthält die ideale Nährstoffzusammensetzung, reduziert das Risiko für Durchfall, Mittelohrentzündung und späteres Übergewicht. Ihre Zusammensetzung passt sich laufend den Bedürfnissen des Kindes an. Aber auch die Mutter profitiert davon, weil Stillen die Rückbildung der Gebärmutter und die Gewichtsabnahme nach der Geburt unterstützt, das Risiko für Brustkrebs senkt und die Mutter-Kind-Bindung stärkt. Zudem steht die Muttermilch jederzeit in der richtigen Temperatur zur Verfügung und schon erst noch das Portemonnaie der Familie. Ausschliessliches Stillen wird in den ersten vier bis sechs Monaten empfohlen.
Stillen ist bei den meisten Frauen möglich, unabhängig von der Form oder Grösse der Brüste. Medizinische Gründe, die gegen das Stillen sprechen, sind sehr selten.

Ernährung für Babys, die nicht gestillt werden

Nicht jede Mutter kann oder will stillen. Auch mit Säuglingsnahrung ist das Baby gut versorgt. In den ersten sechs Monaten eignet sich ausschliesslich Säuglingsanfangsnahrung, die mit frischem, sauberen Hahnenwasser gemäss den Dosierungsangaben des Herstellers angerührt wird. Das Wasser wird vorgängig auf Trinktemperatur (ca. 36 °C) erwärmt (Temperatur immer am Handgelenk oder mit dem Küchenthermometer überprüfen). In der Schweiz ist es in der Regel nicht nötig, das Hahnenwasser abzukochen. Säuglingsnahrung muss immer frisch zubereitet werden. Reste dürfen nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden, da sich die Bakterien, die durch den Speichel in die Schoppenflasche gelangt sind, selbst bei kühlen Temperaturen schnell vermehren.

Baby mit erhöhtem Allergierisiko

Allergiegefährdeten Säuglingen wird heute keine hypoallergene Säuglingsanfangsnahrung mehr empfohlen, da wissenschaftlich nicht erwiesen ist, dass diese das Allergierisiko senkt. Ab dem 7. Monat dürfen die Eltern ihrem Kind weiterhin Anfangsnahrung oder neu Folgenahrung geben. Auch Mütter, die nicht stillen, können eine enge Beziehung zu ihrem Kind aufbauen.

Beikosteinführung: ab wann?

Frühestens im 5. Lebensmonat und spätestens zu Beginn des 7. Monats empfiehlt die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung die Einführung von Beikost zusätzlich zum Stillen. Der Zeitpunkt hängt von der Entwicklung des Kindes und seiner Reife ab, zum Beispiel ob, es sich dafür interessiert, was andere essen und den Mund freiwillig öffnet.

So geht man bei der Einführung von Beikost vor

Neben Brei ist auch Fingerfood für Babys geeignet. Wichtig ist, dass das Baby zu Beginn ein einziges Lebensmittel erhält, zum Beispiel einen Karottenbrei oder ein Stück Apfel. Neues Gemüse oder eine neue Frucht führt man im Abstand von einigen Tagen ein. Gemüsebrei sollte immer mit einem Kaffeelöffel Rapsöl angereichert werden, das reich an Omega 3-Fettsäuren ist. Mit der Zeit mischt man dem Brei stärkereiche Lebensmittel wie Kartoffeln bei und spätestens ab dem 7. Monat auch Fleisch. Fleisch deckt den Bedarf des Kindes an Eisen. Beikost wird ohne Salz, Bouillon, Gewürze, Aromen, Zucker, Honig oder andere Süssungsmittel hergestellt.
Um für eine gute Nährstoffversorgung und vielfältige Geschmackserfahrungen zu sorgen, wird das Lebensmittelangebot schrittweise ergänzt. Heute weiss man, dass das Meiden oder die späte Einführung von gewissen Lebensmitteln wie Fisch, Ei oder Sellerie nicht vor Allergien schützt. Der Verzicht auf glutenhaltige Nahrungsmittel hat ebenfalls keinen Nutzen.

So viele Mahlzeiten braucht das Baby

Bis zum 8. Monat erhält das Baby 2 – 3 Mahlzeiten pro Tag in Form von Beikost. Zwischen dem 9. und 11. Monat sind es 3 – 4 Mahlzeiten täglich. Ab dem 12. Monat braucht das Kind 3 Hauptmahlzeiten und 1 bis 2 Zwischenmahlzeiten. Zwischen dem 10. und 12. Monat erfolgt der Übergang zum Familienessen.

Ideale Getränke für das Baby

Sobald das Kind eine 3. Mahlzeit in Form von Beikost erhält, braucht es zusätzlich Getränke. Ideal sind Hahnenwasser, mineralstoffarmes, stilles Mineralwasser oder ungesüsster Kräuter- oder Früchtetee. Fruchtsaft erhöht als Zugabe zu Getreidebrei die Eisenaufnahme. Als Getränk sind Fruchtsaft und Süssgetränke jedoch nicht geeignet.

Ungeeignete Lebensmittel für Babys

Einige Lebensmittel gehören im ersten Lebensjahr nicht auf den Menüplan des Säuglings. Dazu gehören: Lebensmittel mit hoher Verschluckungsgefahr (z.B. Nüsse), Frischkornbrei, Salz, Bouillon, Gewürze, Zucker, Honig, Ahornsirup und andere Süssungsmittel. Ebenfalls ungeeignet sind rohe und ungenügend erhitzte tierische Lebensmittel, verarbeitete Fleischwaren (z.B. Wurst), Wildfleisch, Leber und gewisse belastete Fische (Marlin, Speerfisch, Schwertfisch, Hai). Käse, Quark, Joghurt, Kuhmilch und Frischkäse eignen sich in grösseren Mengen erst ab dem zweiten Lebensjahr. Grund dafür ist der hohe Eiweissgehalt, der das Verdauungssystem des Babys belastet.

Weitere Information:
Ernährung im 1. Lebensjahr
Ernährung im 2. und 3. Lebensjahr

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Autorin: Susanna Steimer Miller ist Journalistin und hat sich auf Themen rund um die Schwangerschaft und Geburt sowie die Gesundheit, Ernährung, Entwicklung und Erziehung des Kindes in den ersten fünf Lebensjahren spezialisiert.